Mit vielen Fragen kam die Gruppe aus Dieburger Stadtverordneten und Magistratsmitgliedern der GRÜNEN und SPD, einem Mitglied des Energiebürgertisches und des GRÜNEN Ortsverbandes am Samstagvormittag nach Friedrichsdorf in die Ökosiedlung:
Wie gelingt die Entwicklung eines Wohnquartiers unter dem Leitziel der Nachhaltigkeit? Wie lassen sich soziale Aspekte und ökologische Ziele vereinbaren? Wie kann die Bevölkerung in den Planungsprozess eingebunden werden? Wie gelingt die Anbindung an die bestehende Bebauung?
Antworten darauf bekamen sie von Bürgermeister Lars Keitel (Grüne), Michael Henninger und Benedikt Leidorf von der Projektentwicklungsgesellschaft FRANK.
Einig waren sich Keitel und Henninger darin, dass die intensive Vorarbeit einer breit aufgestellten städtischen Kommission in den Jahren 2011 bis 2015 inklusive eines mehrschrittigen Beteiligungsprozesses der Bürgerinnen und Bürger unter dem Leitgedanken, eine Ökosiedlung entstehen zu lassen, die erfolgreiche Umsetzung des Projektes erst ermöglicht hat. Dem Planungsprozess folgte ein Wettbewerb, aus dem das Immobilienunternehmen FRANK als Siegerin hervorging. Danach dauerte es noch einmal eineinhalb Jahre bis zur Verabschiedung des Bebauungsplans. Heute ist das 7 Hektar große Quartier mit einer Mischung unterschiedlicher Wohnformen bereits zu mehr als der Hälfte fertiggestellt und bewohnt.
Den Dieburger Gästen fiel zunächst der Eingangsbereich zur Siedlung auf: ein baumbestandener Platz, an dem sich ein Bäcker und ein Nachbarschaftstreff mit Reparaturcafé sowie Seniorenwohnungen und eine Kindertagesstätte befinden. Und die Bushaltestelle „Ökosiedlung“.
Die verschiedenen ökologischen und baulichen Aspekte erläuterten Henninger und Leidorf zunächst theoretisch, bevor die zehn Dieburgerinnen und Dieburger sich bei einer Begehung auch einen persönlichen Eindruck machen konnten: Das für das Quartier identitätsbildende Nahwärmenetz mit Nutzung der Sonnenenergie und deren Speicherung und Abruf über den Jahreslauf in einem großen Eisspeicher. Jedoch ist auch der Einsatz von Erdgas für die Blockheizkraftwerke und Gasbrennwertkessel zur Spitzenlastabdeckung noch nötig. Das Nahwärmenetz bedingt die kompakte Bauweise der Siedlung unter Verwendung von Baustoffen mit möglichst geringem ökologischem Fußabdruck.
Zwischen den beiden Teilbereichen der Ökosiedlung liegt ein kleiner Park als grüne Mitte und Frischluftschneise, die Innenbereiche sind mit einem arten- und strukturreichen Grünkonzept vorgesehen. Am Rand der Siedlung gibt es einige Besucherparkplätze, die Pkw-Stellplätze für die Bewohnerinnen und Bewohner befinden sich in einer Tiefgarage unter der Siedlung mit direktem Zugang zu den Häusern durch den Keller. Zudem wurde von der Unsitte der zwei Stellplätze je Wohneinheit abgerückt. Dieses Konzept hat zur Folge, dass die Bereiche zwischen den Häusern autofrei sind mit entsprechenden Vorteilen für das soziale Leben in der Siedlung. Wer ganz auf ein eigenes Auto verzichten möchte, findet an zentralen Orten nicht nur Carsharing- sondern auch E-Bikes und E-Lastenräder, die über eine Quartiersapp von den Bewohnerinnen und Bewohnern gebucht werden können. Zwei Stunden pro Monat sogar kostenlos!
Für die Dieburger Gäste könnte dieser Besuch ein Blick in die Zukunft sein. Denn auch für das Baugebiet Dieburg-West hat ein städtischer Arbeitskreis unter Beteiligung aller Fraktionen und weiterer Personenkreise – mit Unterstützung der Heidelberger „metris architekten“ Thorsten Erl und Andreas Bartels – in mehreren Workshops bereits zukunftsfähige Ideen diskutiert. Nachhaltigkeit und das Ziel, ein Angebot für Menschen in verschiedenen Lebenslagen und Altersklassen zu machen, waren dabei zentrale Aspekte.
Bleibt zu hoffen, dass die Dieburger Stadtverordneten sich am Ende auch auf ein Leitziel einigen können, das diesen Ansprüchen gerecht wird. Den Antrag der GRÜNEN, diese Exkursion als Stadtparlament gemeinsam durchzuführen, hatte die Koalition aus CDU, FDP und UWD jedenfalls mangels Interesse abgelehnt.
In der Energiezentrale, Ökosiedlung Friedrichsdorf: Von links: Stephan Weber (Grüne), Kerstin Memminger (Grüne), Rolf Netzlaff (SPD), Ferdinand Böhm (SPD), Henning Eckel (Energiebürgertisch), Gerhild Krause (Grüne), Tobias Gfall (Grüne), Claudia Michael (SPD), Andreas Will (Grüne)
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Anhörungspflicht
Die Stadtverordnetenversammlung hört den Gesamtelternbeirat zu allen Angelegenheiten der Erziehung, der Bildung und der Kinderbetreuung. Dies kann durch eine schriftliche Stellungnahme oder durch mündliche Äußerungen in den Sitzungen erfolgen.
Vorschlagsrecht
Der GEB Kita hat ein Vorschlagsrecht in allen Angelegenheiten der Erziehung, Bildung und Kinderbetreuung. Vorschläge reicht er schriftlich beim Magistrat ein. Dieser gibt die Vorschläge mit seiner Stellungnahme an die Stadtverordnetenversammlung weiter, wenn diese für die Entscheidung zuständig ist.
Rederecht in Sitzungen
1. Die Stadtverordnetenversammlung hört den GEB Kita in einer Sitzung zu den Tagesordnungspunkten, die die Angelegenheiten von Erziehung, Bildung und Kinderbetreuung berühren.
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