Darin waren sich alle Teilnehmenden der Radeltour mit den Grünen am vergangenen Sonntag einig. Nachdem die Ortsvereinsvorsitzende Gerhild Krause die ca. zwanzig Interessierten am Start der Tour am Ende des Südwestrings begrüßt hatte, konnte sich die Gruppe bei herrlicher Oktobersonne bereits hier vom ersten Naturschutzgebiet einen Eindruck verschaffen: ein am Ende der Bebauung gelegenes Gebiet, das sowohl als Frischluftschneise für die Stadt ausgewiesen ist, als auch in früheren Jahren schon mal als Eislaufbahn geflutet wurde. „Dieses Gebiet darf nicht verbaut werden, zu seiner Pflege tragen Landwirte bei“, erläuterte Andreas Will, der die Radelnden sachkundig begleitete. Der Weg führte dann zu einem in der Schutzkategorie höherwertigen Gebiet am Spießfeld, dem Flora-Fauna-Habitat-Gebiet mit Magerwiesen, das unter EU-Schutz steht. Hier wird die Pflege hauptsächlich und lediglich von Schafen übernommen, die sich zweimal im Jahr hier satt essen dürfen. Weitere Eingriffe finden in diesem Gebiet, dessen Bodenbeschaffenheit zahlreichen Tier-und Pflanzenarten Lebensraum bietet, nicht statt. Dass hier im Untergrund Sandvorkommen liegen, die aus der Eiszeit stammen, überraschte die Zuhörenden sehr.
Am trocken gefallenen Zulauf des Spießfeldweihers wurde deutlich, wie sehr die Trockenheit und Hitze des vergangenen Sommers den Gewässerzustand beeinflusst haben. Dies zeigte sich auch an der weiteren Station am Wolfgangsee. Hier wurde auch das Thema Verschlammung und die Zustimmung des Parlamentes zu einem entsprechenden GRÜNEN Antrag, den See durch Ausbaggern von Tiefschlamm zu befreien, diskutiert. Erste Untersuchungen finden hierzu aktuell statt. Das Problem des Wassermangels wird sich in Zukunft möglicherweise verschärfen, auch hier haben die Grünen mit dem Vorschlag, das Regenwasser aus dem geplanten Neubaugebiet an dieser Stelle einzuleiten, einen Lösungsvorschlag angeregt. Auch auf die Frage einer Radlerin, ob es am Wolfgangsee Probleme mit vermehrten Gänsepopulationen gibt, wusste Andreas Will, der ortskundige Vertreter der GRÜNEN, Bemerkenswertes zu berichten. Eine Untersuchung hat ergeben, dass hier gelegentlich anzutreffende Graugänse nur zum Frühstück nach Dieburg kommen, ansonsten halten sie sich an den Reinheimer Teichen auf. Die Belastung am Wolfgangsee ist daher eher gering.
„Was ist das Hörmes, ein großes und ein kleines“? Diese Frage wurde im weiteren Verlauf der Tour geklärt. Vorbei an dem geplanten Neubaugebiet Dieburg West lag das Schutzgebiet „Großer Hörmes“ am Weg. Die Unterschutzstellung dieses Gebietes wurde vor einigen Jahrzehnten durch eine Bürgerinitiative erstritten, von der zwei VertreterInnen an der Tour teilnahmen und aus erster Hand berichten konnten. Auch das jenseits der Bahnlinie gelegene „Kleine Hörmes“ gilt heute als Schutzgebiet, das weder bebaut noch angetastet werden darf. Hier werden nur Laichwege neu angelegt, wenn es erforderlich erscheint, der Mensch bleibt hier außen vor.
Die letzte Station der Naturerkundung war die Schutzfläche „Fohlenweide“, die leider wegen der Astbruchgefahr aufgrund der kürzlich entstandenen Sturmschäden nur von weitem betrachtet werden konnte. Bemerkenswert ist der Offenlandcharakter dieser Fläche, die zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts der Pferdezucht diente und heute von einer Herde von Guernsey-Rindern sowie von vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten bewohnt wird.
An der Schutzhütte am Schützenhaus klang die Rundfahrt nach 12 km Pedale treten bei Kaffee und Kuchen aus. Eindrücke wurden vertieft, und aktuelle Diskussionen und Aktivitäten zum Landtagswahlkampf erörtert. Hierzu konnte Sebastian Stöveken, der als Direktkandidat für die GRÜNEN antritt, ausführliche Informationen geben.
„Besonders gefreut hat uns auch das Interesse der kleinen RadlerInnen für ihre Natur, die dafür nun mit einer grünen Klingel am Rad fahren können“, freut sich Gerhild Krause. Alle Mitfahrenden waren sich auch einig, dass es immer wieder neue und interessante Themenbereiche bei den Radtouren mit den GRÜNEN in Dieburg gibt, die ebenso neue, wie
überraschende Erkenntnisse bieten.
Und für die Fraktion bieten sie Ansätze für parlamentarische Initiativen. So wird sich die Fraktion dafür einsetzen, dass die auch schon im Flächennutzungsplan der Stadt eingetragenen Biotopverbindungen erhalten und ausgeweitet werden.
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GRÜNE DIEBURG WÄHLEN ENGAGIERTE KANDIDAT:INNEN FÜR KOMMUNALWAHL 2026
Der Ortsverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Dieburg hat in seiner jüngsten Sitzung die Kandidat:innen für die Kommunalwahl am 15. März 2026 gewählt.
„ Wir freuen uns über eine starke Liste, 20 Kandidat:innen – paritätisch besetzt, erfahrene und neue Gesichter, alle entschlossen sich für GRÜNE Politik und zur Kommunalwahl zu engagieren,“ so die Vorsitzende des Ortsverbandes, Gerhild Krause.
Angeführt wird die Liste von Kerstin Memminger, der derzeitigen Fraktionsvorsitzenden, gefolgt von Andreas Will, der aktuell für die GRÜNEN im Magistrat Mitglied ist. Gerhild Krause und Christian Grau sind auf den Plätzen 3 und 4 aufgestellt, ein neues Mitglied ist Corinna Weiss auf Platz 5. Sebastian Memminger, Barbara Roos auf den Plätzen 6 und 7, gefolgt auf Platz 8 von Franziska Vath und Platz 9 und 10 von Alexander Schwaßmann und Stephan Weber. Auf den Plätzen 11-20 sind bekannte wie neue Gesichter zu finden.
Die GRÜNEN Dieburg sehen die bevorstehende Kommunalwahl als entscheidende Weichenstellung für die Zukunft der Stadt. „Wir brauchen dringend MEHR GRÜNE Impulse für unsere Stadt. Nur mit einem starken Engagement für gesellschaftlichen Zusammenhalt, für eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung, konsequenten Klimaschutz und innovative Mobilitätskonzepte können wir die Herausforderungen der Zukunft meistern“, erklärt Kerstin Memminger.
Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Demokratie werden weiterhin im FOKUS GRÜNER Politik stehen. Konkret bedeutet das einen konsequenten Einsatz für nachhaltige Stadtentwicklung durch Begrünung und den Ausbau erneuerbarer Energien, den Schutz unversiegelter Flächen, aber auch die Bewahrung des Waldes als Erholungsort. Weiterhin sollen neue, bezahlbare Wohnkonzepte für alle Bevölkerungsgruppen entwickelt und endlich umgesetzt werden, sowie die Förderung kultureller Angebote als wesentlicher Bestandteil des städtischen Zusammenlebens mehr Aufmerksamkeit bekommen. Im Bereich des Verkehrs geht es vor allem um die Sicherheit der Schulwege, um die Schaffung von mehr Platz und Sicherheit für Radfahrende und Fußgänger und die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs.
„Mitmachen statt aushalten – das ist unser Motto für die kommende Kommunalwahl“, betont Gerhild Krause. „Wir wollen Mehrheiten schaffen für einen demokratischen Zusammenhalt in unserer Stadt und laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich aktiv an diesem Prozess zu beteiligen. Dazu braucht es eine gute Diskussionskultur, in der alle zu Wort kommen und gehört werden.“
GRÜNE FRAKTION kritisiert fehlende Zukunftsperspektive in den HAUSHALTSBERATUNGEN DER STADTVERORDNETENVERSAMMLUNG
Trotz Ablehnung aller GRÜNEN-Anträge: Zustimmung zum Haushalt für wichtige Vorhaben
In den kürzlich abgeschlossenen Haushaltsberatungen der Stadtverordnetenversammlung Dieburg wurden sämtliche Anträge der GRÜNEN-Fraktion abgelehnt. Die Fraktion zeigt sich enttäuscht über den Verlauf der Beratungen zum Doppelhaushalt, der maßgeblich die politische Arbeit auch nach der nächsten Kommunalwahl beeinflussen wird.
Fraktionsvorsitzende Kerstin Memminger kritisiert den Umgang mit den eingebrachten Vorschlägen: „Die Begründungen für die Ablehnung unserer Anträge lassen eine inhaltliche Auseinandersetzung vermissen und sind aus fachlicher Sicht nicht nachvollziehbar. Weder Schulwegsicherung noch Verbesserungen der Einnahmesituation oder Radwege und Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs fanden Mehrheiten.“ Die Mehrheit der Stadtverordneten kümmert sich offenbar einseitig um einen ungehinderten Automobilverkehr. Daher wurden auch Baumpflanzungen mit der Begründung abgelehnt, sie würden den Verkehr behindern, bevor überhaupt über Standorte nachgedacht worden ist. Querungshilfen für Radfahrende und Fußgehende werden von der Kooperation wegen eines vermeintlichen „Rückstaus“ des PKW-Verkehrs und dadurch „erhöhter Unfallgefahr“ abgelehnt.
Besorgniserregend seien die beschlossenen Abplanungen zu Lasten des Klimaschutzes und der Klimaanpassung. „Es ist bedauerlich zu sehen, wie kurzfristiges Punkten bei der konservativen Wählerschaft langfristige Zukunftsthemen verdrängt“, so Gerhild Krause, Mitglied im Ausschuss für Klimaschutz und Mobilität.
Barbara Roos, Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss, ergänzt: „Der Doppelhaushalt bestimmt nicht nur die kompletten Jahre 2025/2026, sondern stellt auch Weichen für die Zeit nach der nächsten Kommunalwahl. Diese Verantwortung hätte ein weitsichtiges Handeln erfordert. Zum Beispiel erkennen wir keinen Willen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen oder der Spekulation auf Wertsteigerung bereits erschlossener Grundstücke konsequent zu begegnen, wie es mit der Einführung einer Grundsteuer C für unbebaute Grundstücke möglich gewesen wäre.“
Trotz aller Kritikpunkte hat die GRÜNEN-Fraktion dem Haushalt letztlich zugestimmt. „Diese Entscheidung fiel uns nicht leicht“, erläutert Kerstin Memminger. „Wir haben uns dafür entschieden, um einige wichtige Vorhaben für die Stadt nicht zu gefährden, wie zum Beispiel den Neubau des Bauhofs, die Fortführung bereits begonnener Sanierungsmaßnahmen sowie die Finanzierung der Pflichtaufgaben und freiwilliger Leistungen wie der Vereinsförderung. Unser konstruktiver Ansatz bedeutet aber nicht, dass wir die verpassten Chancen für Klimaschutz und nachhaltige Stadtentwicklung akzeptieren.“
Die Fraktion kündigt an, sich weiterhin konsequent für ihre Ziele einzusetzen und alternative Wege zu suchen, um notwendige Maßnahmen für Klimaschutz, nachhaltige Mobilität und soziale Gerechtigkeit in Dieburg voranzubringen. So sollen auch weiter Möglichkeiten der Bürger*innenbeteiligung gefunden und konsequent genutzt werden.
GRÜNE Fraktion beantragt Ausweitung des Angebots für Bewohnerparken
Zur Stadtverordnetenversammlung am 12. Mai 2025 beantragt die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN , dass für die folgenden Areale bzw. Straßen ein Konzept für anteiliges Bewohnerparken erstellt wird:
• Altstadt
• Römerhallenparkplatz
• In der Altstadt entlang des Herrngraben
• Kettelerstraße zwischen Altstadt und Römerkreisel (Parkplätze, die nicht für das Restaurant reserviert sind)
• Parkplätze Hinter der Schießmauer
Bewohnerinnen und Bewohner der genannten Areale können nach Vorschlag der GRÜNEN dann Bewohnerparkausweise beantragen.
Anlass für die Initiative war die sehr angespannte Parkplatzsituation für Anwohner des Areals Altstadt / Spitalstraße / Marienstraße / Zentturmstraße. Viele der Gebäude haben keine Parkplätze auf dem Grundstück, sodass die Anwohner auf öffentliche Stellplätze angewiesen sind. Zuletzt gab es in dem gesamten Areal zwischen Kettelerstraße, Altstadt, In der Altstadt und Hinter der Schießmauer nur 6 Parkplätze, auf denen Anwohner ihr Fahrzeug ohne Parkschein oder Parkscheibe wohnortnah abstellen können, auch diese sind nun nicht mehr ohne Zeitbegrenzung nutzbar.
Mit der beantragten Erweiterung des Angebots für Jahresparkplätze (wie bisher auch auf dem Parkplatz Auf der Leer möglich) im genannten Bereich soll hier Abhilfe schaffen.
„Wir betonen ausdrücklich, dass es uns nicht um die Herstellung neure Parkflächen geht, sondern um die Nutzung bestehender Parkmöglichkeiten ohne zeitliche Begrenzung für die Menschen, die in diesem Bereich nicht über private Parkflächen verfügen,“ stellt Gerhild Krause für die Fraktion klar. Ein Anrecht auf einen individuellen Parkplatz entsteht durch den Vorschlag nicht. Dies sieht auch die Regelung für die Jahresparkplätze Auf der Leer nicht vor.