Mehr als 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger folgten am Samstag, dem 18. Oktober, der Einladung der Dieburger GRÜNEN zu einer weiteren Stadtradel-Tour, diesmal in das Industriegebiet Nord. Bei bestem Wetter führte die Tour zuerst vom Rathaus zum geplanten Bebauungsgebiet der Allmendländer, wo der Fraktionsvorsitzende Andreas Will die Ablehnung der Planung durch die GRÜNEN begründete.
Bei der nächsten Station am Betriebshof der Stadt Dieburg wurde die Problematik dieses sanierungsbedürftigen und unter Denkmalschutz stehenden Ensembles ausführlich dargestellt. Über die im Volksmund „Chaosampel“ genannte Kreuzung führte die Tour zum äußersten Zipfel von „I-Nord“, wo neben einer der letzten noch freien Gewerbeflächen Dieburgs die Rückansicht der Fiege-Halle besichtigt wurde. Nächster Halt war am Igepa-Gelände, wo die GRÜNEN mit den Bürger/-innen den Übergang des Misch- zum Gewerbegebiet am Beispiel der abgrenzenden Schallschutzmauer begutachteten. Auch hier konnte Andreas Will mit interessanten und wissenswerten Fakten zu Baurecht und Stadthistorie auf Fragen der Teilnehmenden eingehen. Intensiv wurde beispielsweise das Verhältnis von Wohnbebauung und Industrieansiedlung in einem Mischgebiet diskutiert.
Anschließend hatte die Familie Stoklossa im Nordring zu einer Erfrischungspause geladen, die die Radfahrer/-innen dankbar nutzten. Zum offiziellen Abschluss führte die Tour zum Gelände der Firma Fiege, dessen Gebäudenutzung voraussichtlich Mitte November in Betrieb gehen wird. Hier wurden vor allem Fragen zur Sicherung des Brandschutzes und zu den zukünftigen Verkehrsströmen der LKW diskutiert. In diesem Zusammenhang richten die GRÜNEN ihr Augenmerk auf das Monitoring, das nach Inbetriebnahme des Gewerbegebietes von der Stadt durchzuführen ist und in dem die Aussagen der verschiedenen Gutachten überprüft werden. Im Anschluss an die offizielle Tour besichtigten einige Teilnehmenden auf Einladung einer dort ansässigen Familie die Rückseite der geplanten Edeka-Bebauung am Friedhof, um sich einen Eindruck von der vorliegenden Planung und den Auswirkungen auf die direkten Anwohner zu machen.
Insgesamt waren die GRÜNEN Stadtverordneten auch nach der zweiten Tour sicher, dass sie mit dieser direkten Form des BürgerInnen-Dialogs eine Möglichkeit gewählt haben, über wichtige Themen der Stadtpolitik vor Ort und in unmittelbarem Austausch Entscheidungswege der Fraktion im Parlament zu verdeutlichen, oder auch Bedenken und Anregungen von direkt Betroffenen besser zu verstehen und einzubeziehen.
Wegen der erfreulichen Resonanz der bisherigen Touren wird im Winter eine weitere Stadtradel-Tour der GRÜNEN stattfinden. Thema der in den Abendstunden stattfindenden Veranstaltung wird dann die Verkehrssicherheit – vorrangig der Schulwege im Dieburger Westen – sein.
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