„Es gibt noch viel zu tun, um Dieburg fahrradfreundlich zu machen. Der Verkehrsraum muss gleichberechtigt für alle Verkehrsteilnehmende aufgeteilt werden.“ Zu dieser Erkenntnis kamen die Teilnehmenden der Stadtradeltour mit den GRÜNEN in Dieburg, nachdem sie am vergangenen Sonntag ca. 10 km Wegstrecke mit den Rädern in Dieburg zurückgelegt hatten. In einem Zehn-Punkte-Katalog hatten die GRÜNEN bereits neuralgische Stellen für radfahrende Kinder und Erwachsene in der Innenstadt identifiziert.
So fordern sie zum Beispiel eine eindeutige Kennzeichnung von Radwegen und Fahrradstraßen, mehr zeitgemäße Fahrradabstellanlagen, weniger Autos und Parkplätze in der Innenstadt und dadurch mehr Lebensqualität für die Menschen. Am Sonntag ging es in Dieburg nun darum, die großen Radverbindungswege Nord-Süd und West-Ost gemeinsam abzufahren. Hier wurde weiterer Verbesserungsbedarf im Hinblick auf Eindeutigkeit der Beschilderung, Schnelligkeit und Sicherheit festgestellt. Den teilnehmenden Eltern und Kindern lag dabei die Schulwegsicherheit besonders am Herzen.
Als konkrete Kritikpunkte und Anregungen für Verbesserungen wurden insbesondere uneindeutige Beschilderungen der Rad- und Fußwege und abgenutzte oder fehlende Piktogramme auf den Straßen genannt. Dadurch kommt es wie durch die vielfach zu engen Radstreifen auf den Straßen zu gefährlichen Situationen. Auf allen großen Verbindungsachsen erlebten die Stadtradelnden ungeduldige, zu schnell fahrende Autofahrer*innen, die ohne ausreichenden Sicherheitsabstand Radfahrer*innen auf nicht vorhandenen oder viel zu schmalen Radwegen überholten. Hier kann aus Sicht der GRÜNEN nur Tempo 30 für mehr Sicherheit sorgen. Auch fehlen sichere Überwege für radfahrende Erwachsene und Kinder, wie zum Beispiel in der Aschaffenburger Straße. In der Goethestraße berichtete eine Schülerin der Goetheschule eindrucksvoll: „Morgens ist es hier total chaotisch. Wir Kinder müssen uns mit dem Rad durch parkende Fahrzeuge durchfädeln und selbst an der Fußgängerampel an der Kettelerstraße fühlen wir uns nicht sicher, weil die Autos auch bei Rot einfach fahren.“ Dass die Goethestraße eine Spielstraße ist, ist vielen Autofahrer*innen nicht bekannt. Hier wünschen sich die GRÜNEN mehr Aufklärung und den Hinweis „Autos sind hier Gäste“.
Wie bereits angekündigt, werden diese Erkenntnisse nun in ein GRÜNES Radverkehrskonzept für Dieburg einfließen. Dies wird in eine parlamentarische Initiative münden. Die Vorsitzende der GRÜNEN Gerhild Krause, selbst passionierte Radfahrerin, fasst zusammen: „Dieburg hat ein riesiges Potential für eine fahrradfreundliche Stadt. Die Holländer machen uns vor, wie es geht. Wir brauchen ein Gesamtkonzept, das alle Verkehrsteilnehmer mitnimmt und die Menschen in den Mittelpunkt stellt.“
Eine Kampagne unserer Nachbarn im Süden: Fahr sichtbar – Auf dem Velo im Kreisel in der Mitte fahren.
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Sicherer Radfahren im neuen Jahr 2023 – Anträge der GRÜNEN zum Haushalt umgesetzt
Noch im Dezember des vergangenen Jahres konnten sich die GRÜNEN in Dieburg und mit ihnen fahrradbegeisterte Dieburger:innen über die Ertüchtigung des Radweges in der Verbindung des Hans-Steinmetz-Ringes und dem Forst freuen. Auch wurde ein Teil des Antrags zur Grundinstandsetzung des Radweges zwischen Großwiesenweg ab Reiterhof nach Münster umgesetzt. Das erste Teilstück ist bereits befestigt, um die Nutzungsfreundlichkeit zu erhöhen. Schlaglöcher, Spurrillen und loser Schotter werden hier zukünftig der Vergangenheit angehören. Der überregionale Weg wird auch von Familien sehr gerne genutzt, daher war auch der Aspekt der Verkehrssicherheit für die GRÜNEN Anlass für ihre Haushaltsanträge. Der Ausbau des noch fehlenden Abschnittes bis zur Gemarkungsgrenze an der Unterführung der B45 im Bereich Glaubersgraben soll Anfang des Jahres folgen.
„ Ein weiterer Baustein hin zu einer fahrradfreundlichen Stadt und ihrer Freizeitqualität ist damit erreicht, darüber sind wir sehr froh“, so die GRÜNEN in ihrer Stellungsnahme.“Jeder Kilometer, der mit dem Fahrrad zurückgelegt wird, nutzt dem Klima. Diese Investitionen sind nachhaltig und zukunftsweisend“.
Keine Bühne für den Klimaschutz
Im Nachgang zur Sitzung in der Dieburger Stadtverordnetenversammlung am 10.11.2022 kommentiert die Grüne Fraktion: Wir sind irritiert über das bisher unübliche Verhalten der Kooperationsfraktionen: anders als zuvor gemeinsam im Präsidium abgestimmt, gab es gestern keine allgemeine Aussprache zum TOP „Mobilitätskonzept Dieburg Süd“. Stattdessen wurde kurzfristig vor Beginn der Stadtverordnetenversammlung nur unter einem Teil der Fraktionsvorsitzenden abgesprochen, den TOP erneut in den Ausschuss zurückzuverweisen, weil man sich noch weitere Infos zur Realisierung von Quartiersgaragen wünscht. Eine grundsätzliche Entscheidung wäre aus Sicht der GRÜNEN trotzdem möglich gewesen, um das Verfahren nicht unnötig zu bremsen.
Aus Sicht der Grünen war dies kein angemessener Auftritt beim Debut des Livestreamings und das Vorgehen ein Affront gegenüber der GRÜNEN Fraktion. „Eine Verzögerungsabsicht wollen wir hierbei gar nicht unterstellen. Tatsache ist aber, dass das bei anderen Themen immer wieder angemahnte Tempo beim Thema Klimaschutz offensichtlich nicht gilt“, so die GRÜNEN in ihrer Stellungnahme. Es passt ins Bild, so hat es der Ausschuss für Klimaschutz und Mobilität zum Beispiel bisher noch nicht einmal geschafft, innerhalb von sechs Monaten einen Ortstermin für einen möglichen neuen Radweg in der Aschaffenburger Straße zu terminieren. Die Position der Dieburger Grünen zum Verkehrskonzept in Dieburg Süd ist jedenfalls bereits klar und wenig überraschend: die Grünen wollen künftig nur noch zukunftsfähige Quartiere mit einer hohen Aufenthaltsqualität schaffen und damit Mut und Verantwortung für die kommenden Generationen zeigen.
Dies hat Gerhild Krause, Mitglied im Ausschuss für die Fraktion, in ihrem Redebeitrag deutlich gemacht.
Dieburger GRÜNE nehmen ihre Verantwortung für eine klimagerechte Stadtentwicklung wahr
Stellungnahme zur Berichterstattung im Dieburger Anzeiger zur Rochus-Bebauung
Die von der Kooperation der CDU, FDP und UWD angeführte verabredete Zusammenarbeit aller Fraktionen im Bezug auf die Gespräche mit dem Investor und der Bürgerinitiative bezog sich lediglich auf die Gespräche mit den Anwohner:innen. Weiterlesen →