07.06.2022
Pressemitteilung
Waldzustand, Abwasserreinigung und Zustand der Fließgewässer im Podcast
„Treffpunkt GRÜN“ – Interviews mit Expert*innen im Podcast -Kanal
der Dieburger GRÜNEN
„In unserer Reihe Treffpunkt GRÜN haben wir mit dem neuesten Interview zum Thema Oberflächengewässer einen Kreis geschlossen zu Themen die alle eines gemeinsam haben: den Schutz und Erhalt unserer natürlichen Ressourcen und die Bedeutung eines intakten Ökosystems für die Artenvielfalt“, so stellt die Vorsitzende des Ortsverbands der GRÜNEN, Gerhild Krause, die neueste Ausgabe des GRÜNEN Podcasts vor.
Begonnen hatten die GRÜNEN ihre Reihe mit einem Gespräch mit dem Forstamtsleiter von Hessen Forst in Dieburg, Sebastian Vocilka. Er berichtete über die Aufgaben von Hessen Forst, den Zustand des Waldes im Messeler Hügelland, der unter Trockenstress und Insektenbefall leidet. Er berichtete auch darüber, welche Gegenmaßnahmen seine Behörde ergreift und dass es wichtig ist, bei der Walderhaltung nie nachzulassen, obwohl oder gerade weil man die Ergebnisse in einem Berufsleben nicht sehen wird.
Fortgesetzt wurde die Podcast-Reihe zum Thema „Erweiterte Reinigungsstufen auf Kläranlagen“ im Gespräch mit der Geschäftsführerin des Abwasserverbandes Langen/Erzhausen/Egelsbach, Eva Frei.
Schwerpunkt in dieser Folge stellte die Erweiterung mit der 4. Reinigungsstufe dar, für jede Kläranlage ein unbedingtes Muss, aber derzeit aus Kostengründen noch kein Standard in deutschen Kläranlagen. Ihre Bedeutung für den Schutz der angeschlossenen Gewässer und ihre Lebewesen, und um die vorgesehene Wasserqualität zu erreichen, ist jedoch unbestritten.
Die Landesregierung in Hessen hat sich bisher nur zu finanzieller Unterstützung bei der Ertüchtigung von einigen wenigen Anlagen in Hessen bereit gezeigt. Dazu gehört auch die Kläranlage in Langen. Eine europäische Direktive dazu ist in Vorbereitung, denn
als ein Hauptverursacher für den Eintrag von Spurenstoffen in die Gewässer gelten kommunale Kläranlagen, da Spurenstoffe mit den konventionellen Reinigungsverfahren nur unzureichend oder gar nicht beseitigt werden können.
Im April 2022 ergänzten die GRÜNEN nun die Reihe „Treffpunkt GRÜN“ mit einem Interview mit Dr. Jonas Jourdan, Biologe am Institut für aquatische Ökotoxikologie an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt.
Dr. Jourdan beschäftigt sich mit Folgen des globalen Klimawandels für die Gewässerökologie. Durch Eingriffe in die Natur, wie der Begradigung von Flussläufen und durch stoffliche Belastungen der Gewässer ist ein Verlust von Arten genauso zu beobachten, wie die Zunahme invasiver Tierarten, die einheimische Arten verdrängen.
Nur etwa 10% aller Oberflächengewässer in Europa erfüllen bisher die Vorschrift des guten bis sehr guten chemisch-biologischen Gewässergütezustandes gemäß der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (2000), WRRL. Dieses Regelwerk gilt als riesige Errungenschaft und zeigt die immense Aufgabe, die angesichts des Ausmaßes der Eingriffe in die Natur bevorsteht.
Selbst so einfach umsetzbar erscheinende Vorhaben, wie die Wiederherstellung von Auenverbünden über die gesamte Länge eines Fließgewässers einschließlich ihrer Zuflüsse, erfordert Jahrzehnte. Im Optimalfall wird die Renaturierung eines Flusslaufs von der Quelle bis zur Mündung mit Raumgebung in Auenverbünden wieder Lebensraum für Tier- und Pflanzenwelt und Erholungsraum für die Menschen.
Hier kommt dem derzeit in der Beratung der Stadtverordnetenversammlung befindlichen Antrag der GRÜNEN zur Herstellung eines Lückenschlusses im Auenverbund eine große Bedeutung zu.
Alle bisherigen Podcasts sind zu hören und zu abonnieren über Google Podcast und Spotify.
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
GRÜNE DIEBURG WÄHLEN ENGAGIERTE KANDIDAT:INNEN FÜR KOMMUNALWAHL 2026
Der Ortsverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Dieburg hat in seiner jüngsten Sitzung die Kandidat:innen für die Kommunalwahl am 15. März 2026 gewählt.
„ Wir freuen uns über eine starke Liste, 20 Kandidat:innen – paritätisch besetzt, erfahrene und neue Gesichter, alle entschlossen sich für GRÜNE Politik und zur Kommunalwahl zu engagieren,“ so die Vorsitzende des Ortsverbandes, Gerhild Krause.
Angeführt wird die Liste von Kerstin Memminger, der derzeitigen Fraktionsvorsitzenden, gefolgt von Andreas Will, der aktuell für die GRÜNEN im Magistrat Mitglied ist. Gerhild Krause und Christian Grau sind auf den Plätzen 3 und 4 aufgestellt, ein neues Mitglied ist Corinna Weiss auf Platz 5. Sebastian Memminger, Barbara Roos auf den Plätzen 6 und 7, gefolgt auf Platz 8 von Franziska Vath und Platz 9 und 10 von Alexander Schwaßmann und Stephan Weber. Auf den Plätzen 11-20 sind bekannte wie neue Gesichter zu finden.
Die GRÜNEN Dieburg sehen die bevorstehende Kommunalwahl als entscheidende Weichenstellung für die Zukunft der Stadt. „Wir brauchen dringend MEHR GRÜNE Impulse für unsere Stadt. Nur mit einem starken Engagement für gesellschaftlichen Zusammenhalt, für eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung, konsequenten Klimaschutz und innovative Mobilitätskonzepte können wir die Herausforderungen der Zukunft meistern“, erklärt Kerstin Memminger.
Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Demokratie werden weiterhin im FOKUS GRÜNER Politik stehen. Konkret bedeutet das einen konsequenten Einsatz für nachhaltige Stadtentwicklung durch Begrünung und den Ausbau erneuerbarer Energien, den Schutz unversiegelter Flächen, aber auch die Bewahrung des Waldes als Erholungsort. Weiterhin sollen neue, bezahlbare Wohnkonzepte für alle Bevölkerungsgruppen entwickelt und endlich umgesetzt werden, sowie die Förderung kultureller Angebote als wesentlicher Bestandteil des städtischen Zusammenlebens mehr Aufmerksamkeit bekommen. Im Bereich des Verkehrs geht es vor allem um die Sicherheit der Schulwege, um die Schaffung von mehr Platz und Sicherheit für Radfahrende und Fußgänger und die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs.
„Mitmachen statt aushalten – das ist unser Motto für die kommende Kommunalwahl“, betont Gerhild Krause. „Wir wollen Mehrheiten schaffen für einen demokratischen Zusammenhalt in unserer Stadt und laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich aktiv an diesem Prozess zu beteiligen. Dazu braucht es eine gute Diskussionskultur, in der alle zu Wort kommen und gehört werden.“
GRÜNE FRAKTION kritisiert fehlende Zukunftsperspektive in den HAUSHALTSBERATUNGEN DER STADTVERORDNETENVERSAMMLUNG
Trotz Ablehnung aller GRÜNEN-Anträge: Zustimmung zum Haushalt für wichtige Vorhaben
In den kürzlich abgeschlossenen Haushaltsberatungen der Stadtverordnetenversammlung Dieburg wurden sämtliche Anträge der GRÜNEN-Fraktion abgelehnt. Die Fraktion zeigt sich enttäuscht über den Verlauf der Beratungen zum Doppelhaushalt, der maßgeblich die politische Arbeit auch nach der nächsten Kommunalwahl beeinflussen wird.
Fraktionsvorsitzende Kerstin Memminger kritisiert den Umgang mit den eingebrachten Vorschlägen: „Die Begründungen für die Ablehnung unserer Anträge lassen eine inhaltliche Auseinandersetzung vermissen und sind aus fachlicher Sicht nicht nachvollziehbar. Weder Schulwegsicherung noch Verbesserungen der Einnahmesituation oder Radwege und Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs fanden Mehrheiten.“ Die Mehrheit der Stadtverordneten kümmert sich offenbar einseitig um einen ungehinderten Automobilverkehr. Daher wurden auch Baumpflanzungen mit der Begründung abgelehnt, sie würden den Verkehr behindern, bevor überhaupt über Standorte nachgedacht worden ist. Querungshilfen für Radfahrende und Fußgehende werden von der Kooperation wegen eines vermeintlichen „Rückstaus“ des PKW-Verkehrs und dadurch „erhöhter Unfallgefahr“ abgelehnt.
Besorgniserregend seien die beschlossenen Abplanungen zu Lasten des Klimaschutzes und der Klimaanpassung. „Es ist bedauerlich zu sehen, wie kurzfristiges Punkten bei der konservativen Wählerschaft langfristige Zukunftsthemen verdrängt“, so Gerhild Krause, Mitglied im Ausschuss für Klimaschutz und Mobilität.
Barbara Roos, Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss, ergänzt: „Der Doppelhaushalt bestimmt nicht nur die kompletten Jahre 2025/2026, sondern stellt auch Weichen für die Zeit nach der nächsten Kommunalwahl. Diese Verantwortung hätte ein weitsichtiges Handeln erfordert. Zum Beispiel erkennen wir keinen Willen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen oder der Spekulation auf Wertsteigerung bereits erschlossener Grundstücke konsequent zu begegnen, wie es mit der Einführung einer Grundsteuer C für unbebaute Grundstücke möglich gewesen wäre.“
Trotz aller Kritikpunkte hat die GRÜNEN-Fraktion dem Haushalt letztlich zugestimmt. „Diese Entscheidung fiel uns nicht leicht“, erläutert Kerstin Memminger. „Wir haben uns dafür entschieden, um einige wichtige Vorhaben für die Stadt nicht zu gefährden, wie zum Beispiel den Neubau des Bauhofs, die Fortführung bereits begonnener Sanierungsmaßnahmen sowie die Finanzierung der Pflichtaufgaben und freiwilliger Leistungen wie der Vereinsförderung. Unser konstruktiver Ansatz bedeutet aber nicht, dass wir die verpassten Chancen für Klimaschutz und nachhaltige Stadtentwicklung akzeptieren.“
Die Fraktion kündigt an, sich weiterhin konsequent für ihre Ziele einzusetzen und alternative Wege zu suchen, um notwendige Maßnahmen für Klimaschutz, nachhaltige Mobilität und soziale Gerechtigkeit in Dieburg voranzubringen. So sollen auch weiter Möglichkeiten der Bürger*innenbeteiligung gefunden und konsequent genutzt werden.
GRÜNE Fraktion beantragt Ausweitung des Angebots für Bewohnerparken
Zur Stadtverordnetenversammlung am 12. Mai 2025 beantragt die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN , dass für die folgenden Areale bzw. Straßen ein Konzept für anteiliges Bewohnerparken erstellt wird:
• Altstadt
• Römerhallenparkplatz
• In der Altstadt entlang des Herrngraben
• Kettelerstraße zwischen Altstadt und Römerkreisel (Parkplätze, die nicht für das Restaurant reserviert sind)
• Parkplätze Hinter der Schießmauer
Bewohnerinnen und Bewohner der genannten Areale können nach Vorschlag der GRÜNEN dann Bewohnerparkausweise beantragen.
Anlass für die Initiative war die sehr angespannte Parkplatzsituation für Anwohner des Areals Altstadt / Spitalstraße / Marienstraße / Zentturmstraße. Viele der Gebäude haben keine Parkplätze auf dem Grundstück, sodass die Anwohner auf öffentliche Stellplätze angewiesen sind. Zuletzt gab es in dem gesamten Areal zwischen Kettelerstraße, Altstadt, In der Altstadt und Hinter der Schießmauer nur 6 Parkplätze, auf denen Anwohner ihr Fahrzeug ohne Parkschein oder Parkscheibe wohnortnah abstellen können, auch diese sind nun nicht mehr ohne Zeitbegrenzung nutzbar.
Mit der beantragten Erweiterung des Angebots für Jahresparkplätze (wie bisher auch auf dem Parkplatz Auf der Leer möglich) im genannten Bereich soll hier Abhilfe schaffen.
„Wir betonen ausdrücklich, dass es uns nicht um die Herstellung neure Parkflächen geht, sondern um die Nutzung bestehender Parkmöglichkeiten ohne zeitliche Begrenzung für die Menschen, die in diesem Bereich nicht über private Parkflächen verfügen,“ stellt Gerhild Krause für die Fraktion klar. Ein Anrecht auf einen individuellen Parkplatz entsteht durch den Vorschlag nicht. Dies sieht auch die Regelung für die Jahresparkplätze Auf der Leer nicht vor.